Die Holländische Verwandtschaft
Unterhalb der Bildergalerie befindet sich ein interessantes Rondel mit einem mittigen Fontänebecken, welches von insgesamt acht Marmorbüsten umgeben ist. Dargestellt sind Familienmitglieder der Familie Oranien-Nassau – das Oranierrondel
Der große Kurfürst macht den Anfang
Alles begann mit dem großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620 – 1688). Seine Büste sieht man gleich links des Weges zur Bildergalerie.
Rechts vom mittleren Aufgang zur Bildergalerie blickt man dann auf Luise Henriette (1627-1667), geborene Prinzessin von Oranien-Nassau, welche seit 1646 die Ehefrau des Kurfürsten war.
Auf dieser Verbindung beruht hauptsächlich das verwandtschaftliche Verhältnis der brandenburgischen Hohenzollern mit den Oraniern.
Der gemeinschaftliche Sohn der Beiden, der spätere König Friedrich I. von Preußen, erhielt als erster Hohenzoller den adligen Titel „Prinz von Oranien“.
Die weiteren Büsten rechts von Luise Henriette stellen weitere Familienmitglieder dar (hier nicht in der benannten Reihenfolge):
- ihren Onkel Prinz Philipp Wilhelm (1554-1618)
- ihren Bruder Prinz Wilhelm II. und seine Frau Maria Henrietta Stuart
- ihre Mutter Amalie zu Solms-Braunsfels (1602-1675)
- den Onkel Prinz Moritz (1567-1625)
- ihren Vater Prinz Friedrich Heinrich (1585-1647)
Vergrößerung der Macht
Die Fürsten von Oranien-Nassau fungierten damals als Statthalter der Republik der Vereinigten Niederlande. Gleichzeitig waren sie die Stellvertreter der Städteversammlung in den einzelnen Provinzen oder der Republik, der Generalstaaten, sowie Führer der Armee und Flotte.
Ihre politische Macht stellten sie u.a. mit den Mitteln der Repräsentation und des Zeremoniells dar.
Besonders Amalie von Solms-Braunsfels, die Mutter von Luise Henriette, betrieb eine Heiratspolitik welche auf die Vergrößerung der europäischen Familienbande abzielte und auf die Machterhaltung der Oranier abzielte.
Der bildgebenden Kunst nicht abgeneigt
Aber auch der bildgebenden Kunst war sie deutlich zugeneigt und beschäftigte somit beispielsweise ab 1641 den wallonischen Bildhauer François Dieussart (1600-1661).
Bei Dieussart gab sie dann 1646 / 1647 ganzfigurige Standbilder der vier Oranierprinzen (statt Philipp Wilhelm das des Vaters Wilhelm I.) in Auftrag, die sie im Schloss Huis ten Bosch bei Den Haag aufstellen ließ.
Im Jahr 1727 gelangten diese als Teil der Oranischen Erbschaft nach Potsdam, wo sie zunächst im Lustgarten, später im Marmorsaal des Stadtschlosses aufgestellt waren.
Auf Friedrich II. geht die schlussendliche Kombination der Bildnisse der Oranier-Prinzen mit den Porträts von Luise Henriette und Friedrich Wilhelm von Brandenburg sowie von Amalie von Solms und Maria Henrietta Stuart zurück.
Das Oranierrondel – Kopie und Original
Alle jetzt im Oranierrondell stehenden Büsten sind moderne Nachbauten, welche zwischen 1992 und 1998 durch verschiedener Bildhauer und Bildhauerinnen entstanden sind.
Die Originale können seit 1999 im Orange-Saal des Schlosses Oranienburg, das vor allem der Frühzeit des Großen Kurfürsten und der Kurfürstin Luise Henriette sowie der späteren Zeit Friedrichs I. gewidmet ist, betrachtet werden.
Im Park Sanssouci rahmen nun die Porträtkopien des Großen Kurfürsten und der Kurfürstin Louise Henriette den Weg zum Holländischen Garten unterhalb der Bildergalerie im sehenswerten Oranierrondel.
Weitere sehenswerte Highlights von Potsdam findet ihr auf der Seite: Sehenswürdigkeiten in Potsdam. Schaut vorbei – let`s go!