Der Antikentempel
Der Antikentempel im Park Sanssouci ist ein kleines Gebäude mit einer interessanten Geschichte.
Errichtet im späten 18. Jahrhundert unter Friedrich dem Großen, diente der Tempel ursprünglich zur Aufbewahrung einer antiken Sammlung des Königs. Diese Sammlung umfasste Kunstgegenstände, Skulpturen, Münzen und Gemmen (geschnittene Schmucksteine / Edelsteine).
Im Laufe der Zeit wandelte sich seine Nutzung, und heute dient er als Mausoleum für Mitglieder des Hauses Hohenzollern.


Entstehung des Antikentempel
Friedrich der Große war bekannt für seine Vorliebe für die Antike und die Künste. Diese Begeisterung spiegelte sich in seinen Bauprojekten wider, insbesondere im Park Sanssouci, der als Gesamtkunstwerk angelegt worden ist.
Der Antikentempel ist ein Teil dieses Gesamtkunstwerkes und wurde in den Jahren 1768 bis 1769 unter der Leitung des Architekten Carl von Gontard errichtet. Gontard war ein bedeutender Baumeister seiner Zeit und realisierte zahlreiche Projekte in Potsdam und Berlin.
Der Antikentempel entstand als architektonisches Gegenstück zum Freundschaftstempel (ebenfalls unter Leitung von Gontards errichtet), der sich südlich der Hauptallee im Park befindet.
Beide Tempelgebäude bilden eine symmetrische Achse und demonstrieren Friedrichs ästhetisches Empfinden.
Architektonischer Hintergrund
Das Tempelgebäude ist ein kleiner, geschlossener Rundtempel mit einem Innendurchmesser von etwa 16 Metern.
Er ist von zehn toskanischen Säulen umgeben, die eine Kuppel tragen. Die Kuppel wird von einer Laterne bekrönt, die dem Gebäude zusätzliches Licht verleiht.
An der Rückseite des Tempels befindet sich ein quadratischer Anbau mit den Maßen 9,40 x 9,40 Meter.
Die toskanische Ordnung der Säulen, die sich durch ihre Schlichtheit auszeichnet, harmoniert gut mit dem klassizistischen Stil des Tempels.
Die Kuppelkonstruktion ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst ihrer Zeit und zeugt von dem hohen architektonischen Anspruch Friedrichs des Großen.
Der Tempel ist aus Backstein errichtet und mit Putz versehen – seine Erscheinung ist zugleich schlicht, aber auch elegant.
Der Antikentempel und seine Nutzung
Im Jahr 1828, lange nach dem Tod Friedrichs des Großen, wurden die antiken Sammlungen aus dem Tempel entfernt.
Seitdem dient der Antikentempel als Mausoleum für Mitglieder des Hauses Hohenzollern. Die erste Bestattung fand 1921 mit der Beisetzung von Kaiserin Auguste Viktoria statt, der Gemahlin von Kaiser Wilhelm II.
Die Wahl des Antikentempels als Grablege ist relativ symbolträchtig: Die Verbindung zur Antike, die Friedrich der Große so schätzte, verleiht dem Ort eine ganz besondere Würde. Zudem unterstreicht die Lage im Park Sanssouci, einem Ort der Ruhe und Besinnung, den Charakter des Tempels als letzte Ruhestätte.
Heute ist der Antikentempel Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes „Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“.
Und wenn Ihr schonmal vor Ort seit: Nicht am Freundschaftstempel und am (kaum übersehbaren) Neuen Palais vorbeispazieren! 😊
Weitere sehenswerte Highlights von Potsdam findet ihr auf der Seite: Sehenswürdigkeiten in Potsdam. Schaut vorbei – let`s go!