Ein Stück Ägypten in Potsdam – die Pyramide im Neuen Garten wurde zwischen 1791 und 1792 im Auftrag von König Wilhelm II. erbaut und diente ursprünglich als unterirdischer Kühlschrank bzw. Eiskeller.

Bau und historischer Hintergrund
Die Planung des Bauwerkes übernahmen die Architekten Carl Gotthard Langhans und Andreas Ludwig Krüger.
Die Pyramide im Neuen Garten ist ein Produkt der Ägyptenbegeisterung des 18. Jahrhunderts, die sich in vielen europäischen Ländern ausbreitete.
Die Begeisterung für die Zeit „der alten Ägypter“ zeigte sich in vielen Bauwerken der damaligen Zeit, und als eines der ersten Gebäude dieser Art in Deutschland entstand somit auch die Pyramide im Neuen Garten.
Architektur und Nutzung der Pyramide
Die Pyramide ist ein klassizistisches Bauwerk mit hieroglyphischen Wandverzierungen, welche bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht vollständig entschlüsselt worden sind.

*Bildquelle: Von Clemensfranz – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=114417971
Von den ursprünglichen vier Eingängen (von denen drei reine Attrappen waren) ist heute nur noch ein Eingang erhalten.
Im Inneren der Pyramide befindet sich ein kuppelförmiger Raum mit insgesamt zwei Quadratmeter Größe. Der Raum wurde im Original zur Lagerung von Eis genutzt, mit welchem in den Sommermonaten die „königlichen Lebensmittel“ gekühlt worden sind.
Die Nutzung als Eiskeller war im 18. Jahrhundert eine innovative Methode, um Lebensmittel in der warmen Jahreszeit haltbar zu machen.
Mythen und Legenden
Rund um die Pyramide im Neuen Garten ranken sich viele Legenden und Mythen.
So wird etwa vermutet, dass die hieroglyphischen Symbole und die Architektur auf die Interessen Friedrich Wilhelms II. an Rosenkreuzen und der Alchemie zurückzuführen sind.
Die Rosenkreuzer waren eine geheimnisvolle Gesellschaft, die sich mit alchemistischen und esoterischen Praktiken beschäftigten.
Die Pyramide im Neuen Garten könnte somit auch als symbolisches Bauwerk mit tieferer Bedeutung gesehen werden.


Die Pyramide in der Neuzeit
Über die zurückliegenden Jahrhunderte wurde die Pyramide mehrfach restauriert, um ihren ursprünglichen Zustand zu erhalten.
Die letzte größere Restaurierung fand im 20. Jahrhundert statt, wobei insbesondere der Erhalt der historischen Details und die architektonische Integrität des Bauwerks im Mittelpunkt stand.
Unweit von der Pyramide findet Ihr übrigens auch das weltbekannte Schloss Cecilienhof, das Marmorpalais und die Eremitage – schaut auch hier einmal vorbei.
Anfahrt zur Pyramide im Neuen Garten
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Haltestellen „Schloss Cecilienhof“, „ Birkenstr./Alleestr.“ – nutzt gerne den link zur vbb-Fahrplan-Auskunft: vbb-online | Fahrplanauskunft »
Mit dem Auto: Gebührenpflichtige Stellplätze für PKW und Busse befinden sich nahe dem Schloss Cecilienhof. Vom Schloss sind es ungefähr 20 Minuten Fußweg zur Pyramide im Neuen Garten.
Weitere sehenswerte Highlights von Potsdam findet ihr auf der Seite: Sehenswürdigkeiten in Potsdam. Schaut vorbei – let`s go!