Eine Nachbildung im historischen Gewand

Die Kellertorwache

Unweit von der Freundschaftsinsel gelegen, präsentiert sich ein repräsentatives Gebäude als Nachbildung im historischen Gewand – die Potsdamer Kellertorwache.

Die Kellertorwache befindet sich als Nachbau am ehemaligen Kellertor.
Die Kellertorwache als Nachbau im historischen Gewand

Das Gebäude stellt eine nahezu identische Nachbildung des Zollhauses am ehemaligen Kellertor dar, das im 18. Jahrhundert einen von mehreren in die Potsdamer Stadtmauer eingelassenen Zugängen zur Stadt markierte.


Orientiert an Vorbildern aus Paris

Im Original 1788 auf Anweisung von Friedrich II. erbaut, orientierte sich der Entwurf bis auf wenige Details am Äußeren des Musikpavillons von Madame du Barry in Louveciennes (bei Paris), welcher einige Jahre zuvor von dem französischen Archtekten Ledoux errichtet worden war und welcher dem berühmten französischen König Ludwig XV. als Treffpunkt für Besuche bei seiner Mätresse diente.

Bis auf die Anzahl der vorgelagerten Säulen ähneln sich beide Entwürfe auffällig.

Die Nähe zum Entwurf von Ledoux ist ohne Zweifel nicht zufällig gegeben. Dem Architekten verdanke Paris seine damalig, an den städtischen Wasserzugängen, neu errichteten Zoll- / Wachhäuser.


Zölle am Stadtkanal

Das Potsdam des 18. Jahrhunderts wurde ebenfalls über den Wasserweg mit Waren versorgt.

Das am Wasser gelegene Kellertor (nach der damaligen Kellerstraße benannt) markierte damals den Kontrollpunkt dieser Wasserstraße. Und an der Kellertorwache wurden damals die Zölle für die Waren entrichtet.

In dieser Nutzung hat auch die, bis heute erhaltene lange Kaimauer, ihren Ursprung.

Es handelt sich hierbei um einen verbliebenen Teil des ehemaligen Potsdamer Stadtkanals, welcher im Jahr 1960 von der damaligen Stadtverwaltung aufgeschüttet worden ist.

Das Ende und ein neuer Anfang

In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges wurde das Zollamt am Kellertor stark beschädigt und in den Nachkriegsjahren schrittweise abgetragen.

In den Nachwendejahren erfolgte der Wiederaufbau als „Nachbildung im historischen Gewand“ unter der Initiative des Historikers Willo Göpel – die Fertigstellung erfolgte im Jahr 2017.

Als Mitbegründer der Initiative zu Wiederherstellung des Potsdamer Stadtkanals ließ Göpel seine Motivation in Form einer Widmung in lateinischer Sprache am Eingangsbereich der Kellertorwache anbringen – hier steht nun: „Amoenitati urisis“ – frei übersetzt: „Der Schönheit der Stadt“.


Anfahrt

Mit dem PKW: Einfach „Am Kanal 74 – 14467 Potsdam“ in das Navigationsgerät eingeben. Parkplätze gibt es in den angrenzenden Straßenzügen.

ÖPNV: Die Tramlinien 93, 94 oder 99 halten an der Haltestelle „Burgstraße / Klinikum“. Von hier sind es ca. 5 Minuten Fußweg bis zur Kellertorwache.

Weitere sehenswerte Highlights von Potsdam findet ihr auf der Seite: Sehenswürdigkeiten in Potsdam. Schaut vorbei – let`s go!

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