Eine Reise durch die Geschichte der Filmstadt Potsdam

Vorhang auf – Film ab

Es gibt viel zu schauen in Potsdam! Und das gilt mit Nichten nur für die Sehenswürdigkeiten der Stadt – Nein, Potsdam ist eine Stadt des Films und hat hier für viele Highlights auf den Leinwänden dieser Welt gesorgt.

Nirgendwo in Deutschland sind so viele nationale und internationale Filmproduktionen entstanden wie in der Filmstadt Potsdam. Das Filmstudio in Babelsberg ist das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt und war wegweisend für die internationale Film- und Kinoentwicklung.

Im Babelsberger Filmstudio entstanden so wichtige filmtechnische Entwicklungen wie die Erfindung der „entfesselten Kamera“, des Countdowns oder der ersten Ton- und Farbfilme.

Potsdam ist als ersten und einzige deutsche Stadt „UNESCO Creative City of Film“.

Der 1925 / 1926 in Babelsberg produzierte Film „Metropolis“ von Fritz Lang gehört seit 2001 zum UNESCO-Weltdokumentationserbe.

Ein Streifzug durch die Filmgeschichte der Filmstadt Potsdam

Im weiteren Verlauf möchte ich Euch die Geschichte der Babelsberger Filmstudios näherbringen und somit auch einen wichtigen Teil der Geschichte der Filmstadt Potsdam.

Los gehts. Klappe uuuund.. ACTION!

1899

In der Stahnsdorfer Straße in Babelsberg wird 1899 die Filmproduktionsgesellschaft „Deutsche Bioskop“ als Vorläufer der heute bekannten Filmstudios gegründet. Heute ist das Filmstudio Babelsberg das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt und der größte zusammenhängende Studiokomplex in Europa.

1912

Am 12. Februar 1912 starten die Dreharbeiten für den Stummfilm „Der Totentanz“ von Urban Gad mit Asta Nielsen in der Hauptrolle.

1917

Die „Universum-Film-AG“ – kurz Ufa – wird am 18. Dezember 1917 gegründet. Sie zählt derzeit zu den größten Produktionsgesellschaften in Europa und ist von der deutschen und internationalen Filmbühne nicht wegzudenken.

1927

Der Film „Metropolis“ von Fritz Lang wird der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieser Science-Fiction-Film ist die erste Produktion ihren Genres in Spielfilmlänge und der erste Film im Dokumentationserbe der UNESCO.

1929

Das sogenannte „Tonkreuz“ wird als erstes Tonfimatelier für den ersten deutschen abendfüllenden Tonfilm „Melodie der Herzen“ eingerichtet. Es war in seiner Zeit das modernste Tonstudio mit vier kreuzförmig angeordneten Ateliers.

1946

Nach dem 2. Weltkrieg wird am 17. Mai 1946, durch die Übergabe der Lizenz für die Herstellung von Filmen aller Kategorien, die „Deutsche Film Aktiengesellschaft“ – die DEFA – gegründet.

Die erste Filmproduktion der DEFA – der Spielfilm „Die Mörder sind unter uns“ – gehörte zu den sogenannten „Trümmerfilmen die zwischen 1945 und 1949 in Deutschland entstanden.

1953

Mit fast 13 Millionen Zuschauern zählt die Film-Produktion „Die Geschichte vom kleinen Muck“ zu den größten Erfolgen der DEFA-Geschichte.

Weitere erfolgreiche DEFA-Filme waren „Die Söhne der großen Bärin“ (1966) mit 9,42 Millionen Zuschauern sowie „Heißer Sommer“ (1968) mit 3,44 Millionen Zuschauern und schlussendlich „Die Legende von Paul und Paula“ (1973) mit insgesamt 3,29 Millionen Filmbesuchern.

1965

1965 / 1966 folgt eine Zeit der großen Filmrestriktionen in der DDR. Viele Filmschaffende werden teilweise radikal in ihrer künstlerischen und politischen Freiheit eingeschränkt.

Filme wie „Das Kaninchen bin ich“ oder „Die Spur der Steine“ (1966) – mit Manfred Krug in der Hauptrolle – über die Missstände in der Bau- und Planwirtschaft der DDR gehören zu insgesamt zwölf Filmen, die nach ihrer Premiere mit einem Aufführungsverbot belegt wurden.

1992

Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 wird aus der DEFA das „Filmstudio Babelsberg“.

Seit 2004 ist das Filmstudio als „Studio Babelsberg AG“ mit vielen nationalen und internationalen Produktionen im In- und Ausland tätig.

In den folgenden drei Jahrzehnten entstehen so erfolgreiche Filme wie „Inglourious Basterds“ und „Jim Knopf“ oder auch Serienproduktionen wie „Homeland“, „Babylon Berlin“ oder „Dark“.

2013

Am 09. August 2013 wird für die UFI (UFA Film GmbH) eine strategische Neuausrichtung beschlossen, um die Zukunftsfähigkeit der damaligen UFA zu sichern.

Es werden insgesamt drei sogenannte UFA-Units gebildet. Unter dem Dachverband der „UFA GmbH“ fungieren nunmehr die drei genrespezifischen Einheiten “ UFA Fiction“, UFA Serial Drama“ und „UFA Show & Factual“.

2019

Potsdam wird die erste „UNESCO Creative City of Film“ in Deutschland.

2021

Das „DARK BAY Virtual Production Studio“ wird eröffnet. Es ist eines der größten, permanent installierten LED-Studios Europas und zeichnet u.a. für die erfolgreiche Netflix-Serie „1899“ verantwortlich.

Filmmuseum Potsdam

Wer noch mehr über die aufregende Filmgeschichte der Stadt Potsdam erfahren möchte, der ist im Filmmuseum Potsdam genau richtig.

Das im ehemaligen Pferdestall des Stadtschlosses („Marstall“) befindliche Filmmuseum präsentiert Euch u.a. die Dauerausstellung „Traumfabrik – 100 Jahre Film in Babelsberg“ und viele wechselnde weitere Ausstellungen rund um das Thema Film & Fernsehen.

  • * Alfred Hitchcock (arbeitete zu Beginn seiner Karriere als Regieassistent im Studio Babelsberg)


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