Friedrich der Große, auch bekannt als Friedrich der II. oder auch (insbesondere von den Potsdamern liebevoll genannt) der „Alte Fritz“ wurde am 24.01.1712 im Berliner Stadtschloss geboren. Er starb am 17.08.1786 im Potsdamer Schloss Sanssouci.
Friedrich der Große – die frühen Jahre
Friedrich der II. war der älteste Sohn von Friedrich Wilhelm I. und seiner Gattin Sophie Dorothea von Hannover. Bis zu seinem 6. Geburtstag lebte Friedrich in Gemeinschaft mit seiner älteren Schwester Wilhelmine, zu der er zeitlebens ein enges Verhältnis pflegte. Die beiden Geschwister lebten in der Obhut der Marthe de Roucoulle, einer in Frankreich geborenen Hugenottin, die bereits seinen Vater als Gouvernante betreut hatte.
Der junge Friedrich erhielt eine strenge und religiös geprägte Erziehung nach den engen Vorgaben Friedrich Wilhelms. Sein Tagesablauf war bis auf die Minute durchstrukturiert und ließ dem jungen Thronfolger wenig Spielraum für (eigene) freizeitliche Aktivitäten.
Zu den Erziehern Friedrichs wurden ab 1718 zwei unterschiedliche Männer ernannt. Diese waren der Oberhofmeister Albrecht Konrad Finck von Finckenstein und Jacques Égide Duhan de Jandun. Insbesondere Duhan pflegte eine enge persönliche Bindung zu seinem Schüler und brachte ihm (entgegen der Vorgaben seines Vaters) u.a. Latein bei und förderte weiterhin die Liebe Friedrichs zur Literatur.
Die Jahre ab 1728 waren dann zunehmend geprägt von Streitigkeiten zwischen dem heranwachsenden Friedrich und dem autoritären und teilweise tyrannischen Wilhelm. Der junge Kronprinz rebellierte offen gegen die strikten Vorgaben seines Vaters. So erlernte er weitestgehend heimlich das Flötenspiel mit Hilfe seines Mentors Johann Joachim Quantz und versuchte wiederholt den engen Vorgaben des väterlichen Hofes zu entfliehen. Zeitweilig wurde ihm deshalb sogar sein prinzlicher Status aberkannt.
1732 verlangte Friedrich Wilhelm von seinem Sohn, die Nichte des Kaisers Karl IV – Elisabeth Christine – zu heiraten. Friedrich beklagte sich zwar anfänglich nachdrücklich über diese „Zwangsheirat“, fügte sich aber schließlich dem väterlichen Willen und verlobte sich mit Elisabeth Christine am 10.03.1732. Damit war der Konflikt mit dem Vater nach außen hin beigelegt und Friedrich als Kronprinz rehabilitiert.
Jahre als Kronprinz in Ruppin und Rheinsberg
Friedrich und Elisabeth Christine heiraten dann am 12.06.1733 im Schloss Salzdahlum. Die Ehe blieb zeitlebens kinderlos.
Im Jahr 1732 wurde Friedrich zum Chef und Kommandeur des „Regiments Goltz zu Fuß“ ernannt, das nun „Regiment Kronprinz“ hieß und in Neuruppin und Nauen stationiert wurde. Einer seiner begleitenden Offiziere war übrigens der spätere Architekt und Baumeister Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff.
Mit Erlaubnis seines Vaters zog der mittlerweile 24 jährige Friedrich mit seiner Gemahlin 1736 in das Schloss Rheinsberg. Die folgenden Jahre verbrachte er dort mit eigener Hofhaltung und widmete sich u.a. dem Studium der Philosophie, Geschichte und Poesie. 1738 komponierte Friedrich hier auch seine erste Sinfonie.
Während seiner Jahre in Rheinsberg pflegte Friedrich einen höflichen und zuvorkommenden Umgang mit seiner Frau Elisabeth Christine – mit seiner Thronbesteigung schloss er sie aber aus seiner näheren Umgebung aus (zur Erinnerung: es war ja eine Zwangsheirat). Seine Gemahlin bezog eine Wohnung im Berliner Stadtschloss und Friedrich schenkte ihr als Sommerwohnsitz das Schloss Schönhausen.
Friedrich der König
Am 31.05.1740 bestieg Friedrich, nach dem Tod des Vaters, den preußischen Thron.
Friedrichs Regierungszeit war geprägt von einer Reihe von Reformen, die das Leben in Preußen grundlegend veränderten. Er reformierte das Bildungssystem, indem er allgemeine Schulen einführte und die Lehrerausbildung verbesserte. Er reformierte auch das Justizsystem, indem er die Folter abschaffte und die Rechtsprechung unabhängiger machte. Darüber hinaus förderte er die Wirtschaft, indem er den Handel liberalisierte und die Infrastruktur verbesserte.
Er war als Mensch und als Monarch stark von fortschrittlichen Gedanken aus Frankreich beeinflusst.
Friedrich der Große war ein aufgeklärter Monarch, der sich für die Modernisierung Preußens einsetzte. Er förderte die Wissenschaften und die Künste und setzte sich für religiöse Toleranz ein.
Licht und Schatten
Trotz seiner Errungenschaften war Friedrichs Herrschaft nicht ohne Kontroversen. Während seiner Regierungszeit führte Preußen diverse Kriege, darunter den Österreichischen Erbfolgekrieg* (1740 – 1748), den Bayrischen Erbfolgekrieg* (1778 – 1779), die drei Schlesischen Kriege* (zwischen 1740 und 1763) sowie den Siebenjährigen Krieg* (1756 – 1763). Die von ihm geführten drei Schlesischen Kriege um den Besitz Schlesiens führten zum deutschen Dualismus*. Nach dem letzten dieser Kriege, dem Siebenjährigen Krieg, war Preußen als 5. Großmacht (neben Frankreich, Großbritannien, Österreich, Russland) in Europa anerkannt.
Friedrich der Große verstarb am 17.08.1786 im Alter von 74 Jahren im Potsdamer Schloss Sanssouci. Zum Zeitpunkt seines Todes litt er unter zahlreichen gesundheitlichen Problemen. Die genaue Todesursache des „Alten Fritzen“ ist nicht eindeutig geklärt. Der Sterbesessel des Monarchen kann u.a. im Schloss Sanssouci besichtigt werden.
Die letzte Ruhestätte
Begraben liegt Friedrich II. unter einer schlichten Grabplatte aus Sandstein neben dem Ostflügel des Schlosses Sanssouci. Elf seiner geliebten Hunde wurden neben ihm beigesetzt – sie haben ihre eigenen Grabplatten bekommen. Sein Wunsch, in Sanssouci wie „ein Philosoph“ beerdigt zu werden, erfüllte sich jedoch erst an seinem 205. Todestag.
Am 17. August 1991 wurden seine sterblichen Überreste aus der Burg Hechingen, dem Stammsitz der Hohenzollern, unter großem Medieninteresse in die Potsdamer Gruft umgebettet, die sich der König bereits zu Lebzeiten (1744) hatte bauen lassen.
Kartoffeln???
Blumen liegen oftmals auf dem Grab und kurioserweise häufig Kartoffeln. Sie sind Zeichen des Dankes für die Anordnung des Monarchen, diese exotischen Knollen in Preußen anzupflanzen, um Hungersnöte zu verhindern.
Sein kulturelles Erbe lebt in den vielen Gebäuden, Kunstwerken sowie literarischen und musikalischen Werken weiter, die er hinterlassen hat, darunter die prächtige Parkanlage Sanssouci mit dem gleichnamigen Schloss sowie allein in Potsdam u.a. dem Neuen Palais oder dem Holländischen Viertel.
Die mit * gekennzeichneten Weiterleitungen erfolgen zu „Wikipedia“
Interesse an weiteren interessanten (bekannten) Personen? Dann klickt hier: